„Es ist eine entsetzliche Nachricht, dass Klaus Tischendorf völlig unerwartet und mit nur 61 Jahren gestorben ist. Wir trauern und fühlen mit seiner Familie, der wir viel Kraft in dieser schwierigen Zeit wünschen.

Der gelernte Baufacharbeiter und spätere Jugendamtsmitarbeiter Klaus Tischendorf gehörte dem Landtag von 1999 bis 2019 an und engagierte sich vor allem in der Finanz‑, Gewerkschafts- und Tourismuspolitik. Von 2002 bis 2009 war er stellv. Fraktionsvorsitzende und steuerte von 2007 bis 2014 als Parlamentarischer Geschäftsführer die Geschicke der Linksfraktion im Sächsischen Landtag. Er war zudem an der Aufklärung der SachsenLB-Affäre beteiligt. Von 2014 bis 2019 saß Klaus Tischendorf dem Haushalts- und Finanzausschuss vor. Seine freundliche, lockere und uneitle Art machte ihn über die Fraktionsgrenzen hinweg zu einem geachteten und beliebten Kollegen. Nicht nur als Teil des FC Landtag hat er sich für einen kollegialen Umgang im politischen Wettstreit eingesetzt.

Klaus Tischendorf war ein echter toller Typ. Erzgebirgler durch und durch. Eine ehrliche Persönlichkeit, die einem zeigen konnte, wenn ihm was nicht passte, aber immer an der Sache blieb.

Ich habe gern mit ihm zusammengearbeitet.

Außerparlamentarisch hat sich Klaus Tischendorf ebenfalls verdient gemacht. Von 1995 bis 1999 war er Vizechef der sächsischen PDS und von 2011 bis 2017 Vorsitzender des Kreisverbands Erzgebirge. Von 2017 bis 2021 führte er den Kreisverband des DGB im Erzgebirge und blieb bis zuletzt gewerkschaftlich aktiv. Seit 2022 war er Vorsitzender des ver.di- Bezirksvorstands Sachsen West-Ost-Süd. Auch in der Kommunalpolitik hat Klaus Tischendorf lange mitgemischt – von 1991 bis 1994 im Kreistag Stollberg, seit 1994 als Fraktionschef im Stadtrat Lugau und von 2004 bis 2009 als Erster stellvertretender Bürgermeister der Stadt Lugau.

Sein Tod ist ein großer Verlust. Es macht mich traurig eine langjährigen politischen Weggefährten zu verlieren. Wir werden sein Andenken bewahren.