Zum Bericht „Gewerkschaft: Viele Polizeischüler wollen nicht nach Schneeberg“ in der Freien Presse, Lokalausgabe Aue, am 7. April 2022, erkläre ich als Kreisvorsitzender der LINKEN und Abgeordneter im Sächsischen Landtag: 

„Alle Verantwortungsträger in diesem Land, wozu ich auch Gewerkschaftsvertreterinnen und Gewerkschaftsvertreter zähle, sollten sich genau überlegen, was sie wann, wo und mit welchem Ziel äußern. 

Immer wieder muss man den Eindruck gewinnen, dass an einem Ziel von gleichwertigen Lebensverhältnissen in Sachsen kein Interesse besteht. Selbst wenn es so sein sollte, dass es von einzelnen Polizeischülerinnen und Polizeischülern Vorbehalte gegenüber dem Standort Schneeberg geben sollte, so können allein diese Argumente nicht dafür herangezogen werden, den Startort in Leipzig zu erhalten. 

Aus meiner Sicht besteht die Notwendigkeit, alle derzeitigen Standorte zu erhalten, zumal aktuell weiterhin mit einer hohen Anzahl an neuen Polizeischülerinnen und ‑schülern zu rechnen ist. 

Wir müssen gemeinsam alles tun, um Vorteile in den Regionen gegenüber einer Großstadt in den Mittelpunkt unserer politischen Arbeit zu stellen. 

So ist es in Schneeberg viel einfacher, für die Polizeischülerinnen und ‑schüler bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Als ehemalig langjähriges Mitglied der Schneeberger Wohnungsbaugesellschaft weiß ich, dass insbesondere von diesem kommunalen Unternehmen große Anstrengungen unternommen wurden und werden, den Polizeischülerinnen und ‑schülern angemessenen Wohnraum während ihrer Zeit in Schneeberg bereitzustellen.

Sollte es Vorbehalte gegenüber dem Standort Schneeberg geben, so wäre es auch insbesondere Aufgabe der DPolG, nach den Gründen zu Fragen und die Lösung dafür bei der Politik einzufordern.

Wenn ständig die Regionen in Sachsen schlecht geredet werden, dann müssen wir uns nicht wundern, dass immer weniger Menschen vor Ort leben und arbeiten wollen. Insbesondere ein gutes Bildungsangebot ist auch Voraussetzung für eine intakte Region.“