Stollberg im Erzgebirge. Keine Pointe.
Wir sind vom Stollberger Oberbürgermeister Herrn Schmidt ja regelmäßige Ausfälle in seinen Anschreiben an die Einwohnerinnen und Einwohner von Stollberg gewöhnt, jedoch schießt das aktuelle Schreiben zur Absage des Weihnachtsmarktes und der Bergparade den Vogel ab.
Dieses Schreiben ist auf so vielen Wegen falsch und eine ausgemachte Verantwortungslosigkeit von höchster Stelle einer Stadt. Nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse werden ignoriert, auch eindeutige Zahlen, schwarz auf weiß, erzeugen keine Demut und nicht die notwendige Achtsamkeit für den in unserer Region bitteren und notwendigen Gesundheitsschutz. Stattdessen wird Demotivation und geistige Sabotage an den Schutzmaßnahmen betrieben. Auf 1.178 gemeldete Fälle im Erzgebirge in den letzten sieben Tagen kommen 29 Tote – das ist im Verhältnis mit die höchste Quote in Deutschland. Der Landrat des Erzgebirgskreises zieht es noch immer vor, die Fälle in den Gemeinden nicht zu veröffentlichen. Ein Irrsinn.
Dass der Stollberger Bürgermeister die Schutzmaßnahmen nun sabotiert und die Menschen, die sich daran halten, demoralisiert, ist politisch gefährlich und menschlich zu tiefst enttäuschend für uns. Für den Stollberger Weihnachtsmarkt und die Bergparade gab es seiner Meinung nach schließlich ein super Hygienekonzept: Es dürfen nur Menschen aus Stollberg hin, denn Gefahren kommen ja nur von außen; wenn einer Corona hat, haben es eben gleich alle und schließlich ist es ja sowieso harmlos. So als hätte es die Bilder vom Sterben aus Bergamoin Italien nie gegeben, als die Lage dort außer Kontrolle geriet. Ein klassischer Fall von Sozialdarwinismus: „Ist Corona zu stark – bist du zu schwach.“ So erklärt man die Schutzmaßnahmen für überflüssig, um einen Markt möglich zu machen. „Wir setzen auf die Vernunft der Menschen“ ist ja sozusagen das Äquivalent zu „der Markt regelt das schon“. The show must go on.
Interessant ist auch, was Herr Schmidt alles mit Weihnachten verbindet – Wirtschaft, Rituale, Weihnachtsmarkt. So oft wie er von Ritualen spricht, fragen wir uns, ob er nur einer Stadt vorsteht oder auch einer Sekte? Kein Wort von Christentum oder Nächstenliebe. Vielleicht käme er mit anderen Prioritäten auch auf andere Gedanken.
Vor uns liegen noch immer schwere Wochen und Monate und wenn unsere vorwiegend älteren betroffenen Mitbürgerinnen und Mitbürger überleben und unsere Kids in Kindergarten und Schule gehen sollen und wir auch unsere Arbeitsplätze erhalten wollen, wäre es durchaus angemessen sich an die – simplen – Maßnahmen zu halten. Deshalb die Bitte an Herrn Schmidt und alle die, denen das anscheinend unheimlich schwer fällt: Kratzt die letzten Rücklagen an Solidarität und Beherrschung zusammen und fragt euch, was eine Zivilisation wert ist, die einfach mal so das Leben von anderen Menschen riskiert. Sich seiner Verantwortung bewusst zu sein, ist nicht nur etwas was spätestens mit dem Erwachsenwerden eintreten sollte, sondern etwas, dass auch gern wahr genommen werden darf.
Löblich erwähnen wollen wir an dem Schreiben des OBM den einzigen Satz mit Substanz, mit welchem wir an dieser Stelle auch zum Schluss kommen: „Glück auf!“
Mit einem freundlichen Glück Auf, Karoline Loth & Mirko Hohenhausen Ortsvorsitzende des Ortsverbandes DIE LINKE. Stollberg & Umgebung
Liebe Genossinnen und Genossen,
ich möchte Euch mitteilen,das ich gerne bereit bin in derAG-Zukunft nach meinen Möglichkeiten
mitzuarbeiten.
Hallo Werner,
vielen Dank für deine Nachricht! Ich hab sie weitergeleitet und bald wird sich jemand bei dir melden.
LG